Thursday, June 20, 2013

Long Way Round The Peloponnese

2.6. - 17.6.2013

Am Sonntag ging's los, runter nach Triest zur Fähre nach Patras. Geregnet/geschüttet hat's glücklicherweise nur bis am Wechsel und da hielt GoreTex was es verspricht.
Um kurz vor 20h in Triest angekommen, Hotel bezogen (hatte keine Lust, eventuell sogar naß, stundenlang irgendwo herumzuknotzen), einmal was Essen gegangen und mit Sonnenuntergang belohnt worden.

Um 1h morgens dann rüber zum Fährterminal, Tickets abholen, erfahren daß die Fähre Verspätung hat und bis 6.30h warten, bis das Beladen beginnt.

Auf der Fähre dann Zeit totgeschlagen, die Nacht gemütlich auf Deck geschlafen und nach knappen ein einhalb Tagen in Patras aufgeschlagen.



Die ersten 17km auf griechischem Boden zurückgelegt und den ersten Campingplatz angesteuert.

Am nächsten Morgen: Erste Etappe, rauf in die Berge rund um Dimitsana --> Route

Und nach den ersten schönen Eindrücken...

...ging es dann schon den ersten Schotterpaß hinauf.



Am Scheitelpunkt auf ca 1300m gab es dann den ein oder anderen schönen Ausblick:






wieder zurück auf Asphalt erschloss sich mir die Schönheit, Einsamkeit und der Kurvenreichtum griechischer Bergstraßen :)


was auch andere Lebewesen zum Mitfahren anregte...


  

kurz darauf, die erste von mehreren wildromantischen Steinbrücken



die mich in netter Straßenführung

zum Ladon Stausee brachte.


dann war mal wieder Schotter angesagt.

in weiterhin wunderschöner Landschaft.



Der anvisierte Campingplatz dürfte schon länger nicht mehr existieren, war zugewuchert und das rostige Einfahrtstor mit einer dicken Eisenkette gesichert...also ein Appartment kurz vor Dimitsana bezogen.

Nächster Tag, nächste Etappe. Wieder runter zur Westküste, nach Pylos --> Route

Gleich hinter Dimitsana stürzt sich ein kleines Sträßchen in die dortige Schlucht, die offenbar touristischer Anziehungspunkt dieser Region ist.

In die Schlucht haben Mönche sich ein Kloster gezimmert...
ein bissi vergrößert...

...und die obligatorische Steinbrücke durfte natürlich auch nicht fehlen. Samt rauschenden Fluß.


ein kurzer Blick zurück nach Dimitsana (oben am Berg)
und auf ins nächste Tal, zur nächsten Steinbrücke samt Fluß.


 
danach folgte das
irgendwann wurde das Gras dann Sitzbankhoch ;)

dann war auch schon bald das Tagesziel in Sichtweite, die Bucht von Pylos
 mit der gleich daneben gelegenen wunderschönen Voidokilia Bucht


da ließ sich folgendes nicht vermeiden
diesmal war wieder ein Campingplatz dran.

Etappe 3 ging nach Mystra, allerdings zuerst ganz in den Süden des ersten 'Fingers' und dann noch zu einem Wasserfall als Zwischenstop --> Route

Der südlichste Teil des ersten Fingers stellte sich als recht einsam heraus und es kamen auch schon die ersten für mich schwieriger zu fahrenden Passagen




 ein kurzer Blick zurück zum Meer




 um dann auf die Ostküste dieses Fingers zuzusteuern




dann die Ostseite des Fingers hinauf und nocheinmal ins Landesinnere zu Wasserfällen, die sich in mehreren Becken ergießen, die man abwandern oder reinspringen oder beides kann.




tja...
dermaßen erfrischt rüber nach Kalamata und von dort durch eine Schlucht nach Mystra




wo man dann auch eine Nebenstraße durch ein Seitental nehmen kann
 da kam ich her...


zurück auf der Hauptroute dann ein paar spektakuläre Felstunnel
 um dann gleich unterhalb der bekannten Mystra Festung/Klöster Quartier zu beziehen.




Am nächsten Tag die kürzeste, aber wahrscheinlich auch mühsamste Etappe - nicht alle Straßen, die man auf Google/im Motoplaner im Satellitenmodus sieht sind auch eingetragen und auch mein Tomtom war nicht immer im Bilde - darum sich mehr auf die Wegpunkte als auf die --> Route selbst konzentrieren. So wie ich es schlußendlich gefahren bin waren's 99,6km, davon 80 bis 85km Schotter. Man fährt immer so zwischen 800 und 1300m das Taygetos Gebirge entlang um es am Ende über einen (hauptsächlich Schotter)Pass zu überqueren.

Aber erst einmal von Mystra aus in die Berge








vorbei an der Abzweigung zum Schutzhaus am Profitis Ilias (höchster Berg des Peloponnes)
dazwischen wurde der Schotter immer wieder etwas gröber


nocheinmal ein Blick zurück zum Profitis Ilias


dann weiter im Takt
 dort wollte ich dann hin, unten links sieht man einen Teil der Straße
 und als das dann geschafft war, kaum kommt man wieder auf Asphalt...





dann konnte ich schon die Bucht von Gythio am Ostufer des zweiten Fingers sehen, 

der Weg ging trotzdem zum Westufer, noch vorbei an einem eher einer Festung gleichenden Kloster,
und da war sie, die Westküste - der erste Blick über die Gebirgskette.
aber zuerst noch über den Pass
wo der Blick auf jede Menge Landschaft und Schotter fällt.
danach noch eine neverending Serpentinenstraße Richtung Meer, dann entschädigte das Panorama für knapp 7 Stunden Fahrzeit
an diesem Tag hab ich sprichwörtlich das erste Quartier an der Straße genommen und es war eine gute Wahl.
und ob dieser guten Wahl war der nächste Tag auch gleich fahrfrei ;)

Etappe 5 führte um Mani, den mittleren Finger und dann noch den 3. Finger hinunter zur vorgelagerten Insel Elafonisos --> Route

bevor man in den südlichsten Teil von Mani fährt, eine wichtige Info
dann gehts durch karge, wilde Landschaft, vorbei an Postkarten-Stränden

vorbei an alten Mani Siedlungen mit ihren Wohntürmen


zum südlichsten Punkt des europäischen Festlandes
 wobei man zu diesem eigentlich noch einen etwa eine halbe Stunde langen Fußweg zurücklegen muß (hinter der Bucht andeutungsweise zu erkennen)
meine Prioritäten lagen allerdings etwas anders...
(sorry, der Selbstauslöser hat's ned so mit gerade halten)

wieder einigermaßen im klimatischen Gleichgewicht zurück zu den allgegenwertigen Serpentinen, 
aber nicht ohne einen Blick zurück.
die Westküste Manis hinauf, als beim Strand von Valtaki mich das zum Anhalten bringt:
also gleich mal runter und aus der Nähe betrachtet
ein kleiner Sprung ins Meer war natürlich auch drin ;)

dann die Ostküste des 3. Fingers hinunter
bis Elafonisos in Sicht kam.
dann rauf auf die völlig überfüllte Fähre (für heiße 4,80 €)
mit Blick auf den kitschigen Sandstrand noch am Festland und das Örtchen auf der Insel
auf der Insel unvermutet (ich hab ursprünglich gar nicht vorgehabt überzusetzen) auf ein Campingplatzschild gestoßen und so mein Quartier - wieder für 2 Tage - gefunden.

Über den Strand dort kann man jedenfalls nicht meckern




Auch das Örtchen kann man getrost als kitschig bezeichnen
Nach einem ausgedehnten Strandtag auf zu Etappe 6, zuerst den 3. Finger wieder 'ausfahren', dann die Ostküste hinauf bis kurz vor Astros --> Route

Ein kurzer Blick zurück auf die Insel (rechts das Städtchen Neapoli)
dann über kleine Steinchen vorbei an etwas größeren Steinchen
zum südlichsten befahrbaren Punkt des 3. Fingers
dann zur Abwechslung ein paar kleinere Passstraßen über die Berge da unten




das Bild steht irgendwie sinnbildlich für die ganze Reise - Motorrad, Kurven, Meer, Landschaft, alles herrlich:
 zum drüberstreuen auch noch eine alte Festung

aber weiter, hinüber zur Ostküste, wo schon Monemvasia zu sehen ist
eine mehr als faszinierende Stadt, mehr oder weniger in den Felsen vor der Küste hineingebaut, durch eine Art Burgtor abgesichert und mit Festungsanlage darüber. Eindeutig sehenswert.




der Blick auf den Ort Gefira, gleich vor Monemvasia
und nochmals zurück von Gefira aus
da kann man auch noch einmal kurz anhalten und den Ausblick mit einem Sprung ins Meer verbinden
die nächste Nacht hatte ich den Zeltplatz am nächsten zum Meer dieses Urlaubs (rechts unterm Baum), 

das war allerdings das einzige Highlight dieses Campingplatzes, der einer Geisterstadt glich, da voll mit unbewohnten Wohnwagen und Vorzelten (offensichtlich von Griechen, die am Wochenende oder im Urlaub herkommen). Deswegen auch kein Licht in der Nacht, keine Klobrillen und keine Infrastruktur - Essen und einkaufen war nur im 5km entfernten Ort möglich. Naja, dann eben mein 3. Pausetag wo anders... 

Also nächster Tag Etappe 7, über Methana zur Nordküste - hier ist Anzumerken, daß würde ich die Tour nocheinmal fahren, würde ich diese Etappe umplanen und eventuell auf zwei aufteilen. Weil erstens ist sie recht lang und zweitens (bis auf Methana) ziemlich fad und voller Transitrouten. Die Nähe von Korinth läßt grüßen --> Route

Aber erst einmal wieder eine Passstraße mit Ausblick auf dem Weg nach Methana



dann auch schon Methana, recht wilde Halbinsel im Nordosten des Peloponnes, vulkanischen Ursprungs inkl. Heilbädern, hier am Fuß eines erloschenen Vulkans.
Da ein Schild auf einen Weg hinauf weist, eine kleine Kletterpartie zur Abwechslung
die mit steigender Höhe mit immer bizarreren Lavaformen und Ausblicken belohnt wird








danach: Pause, Wasser, Schatten.
dem Ort an diesem Vulkan war der damalige Ausbruch übrigens eher wurscht
wie gesagt, fade Etappe, deshalb auch wenig Fotos.

die folgenden 2 Nächte wieder am Campingplatz, diesmal wieder mit gewohnt gutem Standard.



dann Aufbruch zur letzten Etappe, einmal noch hinauf in die Berge und nach Patras zur Fähre --> Route





...wo der Schotter auch nicht lange auf sich warten lies.






an dieser Stelle ist mir dann nur leider das Talent ein wenig ausgegangen...


Motor abgestorben, auf Grund der doch vorhandenen Steilheit und des losen Schotters anfahren nicht mehr geschafft - zum Glück sie so stellen können, daß sie nicht abrutscht und einmal Koffer und Rest demontiert um sie zu wenden und das ganze auf besserer Linie raufzufahren.
Nur ist sie mir beim Wenden natürlich so blöd gefallen, daß irgendein Stein/Felsen den Fußbremshebel so verbogen hat, daß a) die Fußraste vollständig eingeklappt war und b) die Hinterbremse blockiert hat.
Ich hab schon die Fähre ohne mich fahren sehen...das war doch so ziemlich in the middle of nowhere, auf ca 1400m.

Meine Rettung waren dann zwei wilde griechische Hund', die glücklicher Weise genau diesen Tag ausgesucht haben, sich genau diese Schotterstraße unter die Quadräder zu nehmen.
mit vereinten Kräften, also 95% ihre, haben wir den Hebel wieder so zurückgebogen/gehämmert, sodaß ich zumindest weiterfahren konnte - 1000 Dank noch einmal dafür!

weiter ging's mit nur einem Gedanken: Sobald ich auf Asphalt komme, kein Schotter mehr!



und endlich, auf Grund meiner doch leichten Verunsicherung fast wie eine Erlösung: Asphalt.
Und dann noch mit diesem Blick auf den Aroania...



Samt Schigebiet, was den Kühen da oben aber ziemlich wurscht ist.


kurz vor Patras noch ein Blick zurück
 dann noch einen Stau zur Fähre bei gefühlten 130 Grädern, aber schlußendlich auf der Fähre mit wunderbaren Blick über das abendliche Patras mit seinen Bergen.

 Es hat mich sehr gefreut, ich komme sicher wieder.

Sehr dienlich war übrigens diese Karte.